Fructosefrei/-arm Backen

Dieser Beitrag war eigentlich als mein Erster geplant, bis mir dann aufgefallen ist, dass ich erst einmal ein bisschen was über meine persönlichen Erfahrungen mit Fructoseintoleranz berichten sollte. Denn wenn ich das nicht getan hätte, wäre ich in diesem Beitrag ständig abgewichen und nicht beim eigentlichen Thema geblieben. Dann wäre die ganze Sache hier nicht rund geworden. Schau also gerne in meinem Beitrag “Meine Fructoseintoleranz” vorbei. Falls dich das nicht interessiert, lass es natürlich einfach gut sein und lies hier weiter.

So im folgenden Beitrag soll es also über ein Thema gehen, in dem ich mich inzwischen ziemlich gut auskenne – fructosefreies bzw. -armes Backen. Wie du nun bereits weißt, war ich selbst lange Zeit fructoseintolerant. Außerdem habe immer noch eine Freundin, die mit dieser Unverträglichkeit zu kämpfen hat. Ich weiß also sehr gut, wie es ist, wenn man auf alles Süße verzichten muss und das Backen äußerst kompliziert wird.

Durch was ersetze ich den üblichen Haushaltszucker?

Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder du nimmst Traubenzucker oder Getreidezucker. Traubenzucker ist gut erhältlich, z.B. im Rewe oder Edeka und ist auch nicht so teuer. Getreidezucker hingegen habe ich bisher nur in der Drogerie DM gefunden. Außerdem ist er recht teuer. Das bedeutet für mich, ich versuche so viel wie möglich mit Traubenzucker herzustellen.

Für welche Rezepte eignet sich Traubenzucker?

An sich kann man erst mal in jedem Rezept Haushaltszucker durch Traubenzucker ersetzen. Außer das Rezept macht sich die kristalline Struktur des Haushaltszuckers zu Nutze. Dann hast du verloren. Denn Traubenzucker kristallisiert nicht. Das bedeutet sobald du z.B. Zucker karamellieren lassen musst, kannst du keinen Traubenzucker verwenden. Ich verwende außerdem keinen Traubenzucker bei fluffigen Teigen wie z.B. Biskuitteigen. Denn bisher ist es mir nie gelungen mit Traubenzucker die gleiche Leichtigkeit in den Teig zu bekommen wie mit Haushaltszucker. Noch ein Defizit von Traubenzucker ist, dass er sich nicht so gut auflöst, wie Haushaltszucker. Das bedeutet, wenn man Traubenzucker z.B. für eine Creme verwendet also für etwas, das nicht gebacken wird, dann fühlt sich die Creme im Mund etwas “sandig” an. Habe ich aber keinen solchen Fall sondern z.B. einen Rührteig, ersetze ich den Haushaltzucker im Verhältnis 1:2 durch Traubenzucker, da der Traubenzucker nicht so sehr süßt wie Haushaltszucker. Das bedeutet man muss die flüssigen Bestandteile des Rezeptes anpassen. Das erfordert etwas Übung. Aber manchmal kann man auch genau diese Eigenschaft nutzen, wenn man zum Beispiel findet, dass ein Rezept mit normalem Haushaltszucker zu süß ist. Dafür benutze ich den Traubenzucker heute noch ab und zu.

Warum sollte ich bei manchen Rezepten lieber Getreidezucker anstatt Traubenzucker nehmen?

Getreidezucker ist dem normalen Haushaltszucker viel ähnlicher als Traubenzucker. Seine Struktur lässt es zu, dass er karamellisiert. Außerdem süßt er auch nahezu gleich, zumindest habe ich bisher nie einen Unterschied gemerkt. Normalerweise würde ich aufgrund seiner besser Eigenschaften immer den Getreidezucker verwenden. Da ist die Gelingwahrscheinlichkeit einfach höher. Aber so viel wie ich backe und auch früher schon gebacken habe, bin ich dafür einfach zu geizig. Es geht ja schließlich bei einigen Rezepten auch anders, wie wir oben gesehen haben.

So genug von Zucker, weiter mit anderen Süßungsmitteln, die man oft in Rezepten antrifft – z.B. Honig.

Auch Honig gehört zu den tollen Dingen, auf die man bei einer Fructoseintoleranz verzichten muss. Aber was tun wenn Honig in einem Rezept vorkommt oder man es einfach auf seinem Butterbrot vermisst? – Dann nimm Reissirup. Reissirup ist nahezu gleich süß wie Honig. Man kann ihn heute in fast allen Drogerien von Müller über Rossmann bis hin zu DM kaufen. Auch in manchen Rewefilialen trifft man ihn heute an. Natürlich schmeckt er nicht exakt genauso wie Honig. Aber ich mag seinen Geschmack und er ist alle Mal besser, als ganz auf eine solche Zutat zu verzichten.

So und weiter gehopst zum nächsten Punkt auf meiner Liste – zum Vanillezucker.

Vanillezucker trifft man eigentlich in jedem Kuchenrezept an. An sich kann man es auch dabei belassen und ihn mit in den Teig werfen. Schließlich geht es da immer nur um vergleichbar kleine Mengen. Ein anderer Weg wäre auch ihn einfach wegzulassen anstatt zu ersetzten. Ich bezweifle, dass den Unterschied jemand bemerken wird. Aber ich habe ein Päckchen Vanillezucker eigentlich immer durch das Mark einer Vanilleschote ersetzt. Auch das greift auf Dauer mal wieder den Geldbeutel an. Ich kann also verstehen, wenn das keine Dauerlösung ist. Die andere Möglichkeit ist Vanillezucker selber herzustellen, indem man in ein Gläschen mit Getreidezucker eine ausgekratzte Vanilleschote wirft, das Gläschen dann gut verschließt und das dann einige Zeit stehen lässt, bis der Zucker das Vanillearoma angenommen hat.

Was tun wenn ich Lust auf Brownies habe, aber die Schokolade nicht vertrage?

Bei Rezepten mit Schokolade hilft nur auf die Marke frusano zurück zu greifen. Diese Marke, die es bei DM zu kaufen gibt, stellt Vollmilch- und Zartbitterschokolade ohne Fructose her. Ich habe sie früher selber schon das ein oder andere mal zum Backen benutzt. Man sollte aber nicht auf die Inhaltsstoffe achten. Denn natürlich ist auf der Zutatenliste dieser Schokolade wesentlich mehr los als auf der einer handelsüblichen Schokolade. Aber ich kann verstehen, wenn man das ab und zu einfach mal ignoriert und sich ein Täfelchen Schokolade gönnt – egal ob einfach so oder im Kuchen. Wenn man einfach mal Lust auf Schokolade hat, wäre ein anderer Tipp übrigens Zartbitterschokolade mit einem hohen Kakaoanteil – ab 80%. Bei weißer Schokolade habe ich allerdings absolut keinen Geheimtipp übrig. Da muss man entweder mit dem Leiden leben oder verzichten. Aber wie die Mama von meinem Freund immer sagt: “Weiße Schokolade ist sowieso keine Schokolade, da sie keinen Kakao enthält.”

Apropos Kakao…

Das ist eine der leichtesten Übungen. Man nehme einfach Backkakao. Ich habe ihn übrigens auch neben dem Backen für mich entdeckt. Mir ist nämlich der normale Kakao, der oft für Trinkschokolade genommen wird viel zu süß. Da nehme ich lieber den Backkakao. Falls es doch mal etwas süßer sein soll gebe ich einfach etwas Reissirup dazu.

So hoffentlich konnte ich dir einen kleinen Überblick geben über das fructosefreie- bzw. arme Backen. Natürlich kann man zu allem noch viel mehr schreiben und wahrscheinlich wird es in Zukunft auch noch Beiträge geben, die sich mit den einzelnen Themen ausführlicher beschäftigen. Zum Beispiel beim Backen mit Traubenzucker gibt es noch jede Menge zu erzählen.

Ich hoffe, ich habe nichts vergessen. Aber falls du doch in deinem nächsten Rezept eine Zutat ersetzen willst, die nicht hier aufgeführt ist, melde dich einfach per Mail bei mir.

Viel Spaß beim Backen und genießen!