Speiseeis

Dieser Beitrag schließt sich eigentlich ganz gut an einen meiner letzten Beiträge an: Desserts. Denn vor allem jetzt in der warmen Zeit serviert man natürlich gern Eis als Dessert. Aber auch so ist Speiseeis natürlich eine allseits beliebte Süßigkeit und gehört daher natürlich in das Konditorhandwerk und beinhaltet viele interessante Details, die ich gerne einmal in diesen Beitrag packe. So und dazu beginnen wir erst einmal mit der Herstellung von Cremeeis.

Herstellung

Cremeeis besteht aus mind. 50 Prozent Vollmilch und aus 270 g Ei oder 90 g Eigelb auf 1 Liter Milch. Die professionelle Herstellung eines solchen Eis sieht wie folgt aus:

Man rührt erst mal alle Zutaten zu einem glatten Eismix. Dann pasteurisiert man ihn in einem Pasteurisiergerät. Dabei wird der Eismix unter Rühren auf 85 Grad erhitzt, um alle Bakterien abzutöten. Anschließend kühlt man den Eismix schnell auf 4 Grad ab und lässt ihn 6 – 72 Stunden reifen. Nun passiert die wirkliche Eisherstellung. Der Eismix kommt in eine Eismaschine und wird dort unter Bewegung gefroren.

So nun haben wir etwas über die Eisherstellung von leckerem Cremeeis kennengelernt. Es gibt neben diesem Eis aber zum Beispiel auch noch das Parfait, das möchte ich jetzt vorstellen.

Parfait

Parfait ist ein Sahneeis, dass nicht unter Bewegung gefroren wird. Man schlägt für die Herstellung Ei schaumig und rührt eine geschmacksgebende Zutat unter. Nun schlägt man Sahne auf und hebt sie unter. Man gibt das Parfait in eine Form und friert es.

Man kann mit Parfait z.B. eine sog. Fürst-Pückler-Eisziegel herstellen. Dazu stellt man 3 Parfaits her mit folgenden Geschmacksrichtungen: Schoko, Vanille, Erdbeere. Man füllt zuerst Schoko-Parfait in eine rechteckige Form und friert es. Dann füllt man Vanille-Parfait darauf und friert es und zu guter letzt nur noch das Erdbeerparfait. Ausdekorieren kann man diesen Eisziegel dann mit den passenden Zutaten: Frische Erdbeeren, Sahne und Schokoraspeln.

Man verwendet Parfait außerdem auch für sog. Eisbomben. Man setzt solch eine so ein: Man braucht eine gekühlte Halbkugelform, in die man einen ca. 15 mm dicken Rand aus Frucht-, Milch- oder Cremeeis streicht. Ausfüllen tut man die Bombe mit Parfait. Dieses deckt man dann mit einem Pergamentpapier ab und friert die Halbkugel ein. Ist die Eisbombe gefroren, stürzt man sie auf einen dünnen Torten- oder Baiserboden. Austarieren kann man eine solche Eisbombe beispielsweise mit einer großen Schokoblume oben in der Mitte und am Rand mit Sahnerosetten und passenden Blumenornamenten.

Bei der Herstellung und dem Verkauf von Eis in der Eisdiele muss man bzgl. der Hygiene sehr sorgfältig arbeiten, da Eis oft Ei enthält, das sehr anfällig für Bakterien ist.

Hygiene

Bei der Herstellung von Speiseeis muss man auf die folgenden Punkte besonderen Wert legen:

  • Geräte und Maschinen werden mit einem speziellen Mittel desinfiziert und dann mit klarem Wasser nachgespült.
  • Leicht zu reinigende Werkzeuge und Geräte verwenden.
  • Ganz saubere Geräte, Tische, Kühlschränke und Tücher verwenden.
  • Man selbst sollte gesund sein.
  • Man sollte keine offenen Verletzungen haben.
  • Man sollte saubere Hände haben.
  • Man sollte von Anfang bis Ende saubere Kleidung haben.

So nachdem man das Speiseeis hygienisch einwandfrei hergestellt hat, könnte man es jetzt für den Verzehr anrichten und ausdekorieren.

Ausgarnieren

Für das Austarieren von Eisbechern kann man unterschiedliche Materialien verwenden, wie: Kuvertüre, Brandmasse, Sahne, Hippenmasse und Früchte. Aus den Früchten kann man auch ganz einfach Fruchtsauce herstellen. Dafür püriert man die Frucht mit Zucker zu einer homogenen Masse. Diese Sache kann man dann auch noch wunderbar mit etwas alkoholhaltigem abschmecken.

Von den oben genannten Materialien zum Austarieren möchte ich jetzt auf ein äußerst klassisches etwas genauer eingehen: Die Hippenmasse. Die klassischen Eiswaffeln, die wir bei jeder Eisdiele bekommen, sind aus dieser Hippenmasse gemacht. Man kann 3 verschiedene Hippenmassen unterscheiden:

  • Marzipanhippenmasse: Sie enthält neben Milch, Zucker, Mehl, Salz und Aromen noch Eiklar und Marzipan.
  • Volleihippenmasse: Die Masse enthält kein Eiklar und Marzipan, sondern Vollei.
  • Eiklarhippenmasse: Diese Masse enthält kein Marzipan, sondern neben Milch, Zucker, Mehl, Salz und Aromen nur Eiklar.

Ich entscheide mich jetzt einfach mal für die Marzipanhippenmasse, um die Herstellung einer Hippenmasse zu erläutern. Diese Hippenmasse verwendet man sowieso am ehesten für solche Eiswaffeln, wie ich sie oben erwähnt habe. Man nennt diese Hippenmasse auch echte Hippenmasse. Also man arbeitet erst einmal das Marzipan mit dem Eiklar glatt. Dann gibt man die restlichen Zutaten außer der Milch oder Sahne zu und vermengt alles. Nun nur noch die Milch oder Sahne Unterarbeiten, bis die Masse weich und glatt ist. Man lässt die Masse nun etwas ruhen, um eine bessere Bindung zu erhalten und damit mögliche Luftblasen austreten können. Dann streicht man die Masse dünn auf ein Blech mit Backpapier und backt sie. Möchte man nun aus der Hippenmasse beispielsweise Röllchen formen, schneidet man die gebackene Masse direkt nach dem Backen noch heiß in Rechtecke. Man legt diese über ein dünnes Rundholz und drückt die Enden zsm. So lässt man die Gebäcke dann auskühlen und tada hat man Deko für sein Eis.

Sodelle nun weißt du wie unsere lieben Eisdielen ihr Eis herstellen und hast vielleicht auch das ein oder andere für dein eigenes nächstes Eis gelernt. Falls dir die eigene Eisherstellung allerdings zu aufwendig ist, kaufst dir einfach eins und dekorierst es dann mit einer selbstgerechten Eiswaffel und Hippenmasse aus. Egal wie du an deinen Eisbecher kommst. Genieße ihn in deiner nächsten freien Minute unter strahlendem Sonnenschein :).