Meine Gesellenprüfung – Das Ende vom Lied

Eigentlich war mein Plan viel mehr Beiträge über meine Gesellenprüfung zu schreiben, aber leider hat mir hintenraus die Zeit und die Ruhe dafür gefehlt. Also sind es im Endeffekt nur drei Beiträge geworden – wobei ich überlege noch einen vierten Beitrag mit einem ausführlichen Fazit zu schreiben. Die ersten beiden Beiträge findest du hier:

Seit meiner praktischen Gesellenprüfung sind inzwischen 3 Tage vergangen. Ich habe sie erfolgreich hinter mich gebracht. Das bedeutet dieser Beitrag zeigt jetzt natürlich keine Entwicklungen vor der Prüfung mehr auf, wie die anderen beiden Beiträge, sondern schildert nur noch, wie meine Prüfung nun abgelaufen ist und was ich gemacht habe.

Wer meine anderen zwei Beiträge schon gelesen hat weiß vermutlich schon, dass ich folgendes in meiner Prüfung herstellen musste:

  • Eine Formtorte und eine kleine Anschnittstorte
  • 3 Pralinensorten
  • 3 Teegebäcksorten
  • Ein Erzeugnis aus einer Masse: Windbeutel
  • Ein Erzeugnis aus einem Teig: Eierschecke

Die Erzeugnisse mussten zu einem gewissen Thema hergestellt werden und zwar ‘Harmonie in Form und Farbe’. Meine Interpretation zu diesem Thema lautet ‘Picknickzeit’. Die genaue Herleitung dazu findest du in den oben genannten Beiträgen. Auf Grund dieser Interpretation habe ich mich als Formtorte für einen Picknickkorb entschieden. Den endgültigen Entwurf findest du hier:

Und das Ergebnis sieht so aus:

Im dem Beitrag ‘Meine Gesellenprüfung – Teil 2’ habe ich schon ausführlich geschildert, wie ich auf das Innere der Torte gekommen bin. Das endgültige Ergebnis ist eine Torte bestehend aus Wiener Schokoladenböden mit einer Minztränke, einer Weinbuttercreme mit einer Erdbeerfüllung und eingestrichen und ausgarniert wird sie mit einer Schokoladenbuttercreme.

Die oben genannte Anschnittstorte hat denselben Aufbau und einen Durchmesser von 20 cm. Diese mussten wir zusätzlich herstellen, um zu zeigen, dass wir eine runde Torte einstreichen können und diese wurde auch zum Probieren angeschnitten.

Die Rezeptur für diese beiden Torten findest du hier:

Meine Pralinensorten

Bezüglich der Pralinen habe ich mich für folgende Sorten entschieden:

  • Himbeere-Chili-Pralinen
  • Kaffee-Ingwer-Pralinen
  • Orangen-MArzipan-Pralinen

Auch hier mussten natürlich Vorgaben beachtet werden und zwar muss man eine Formpraline, eine Ganachepraline und eine Schnittpraline herstellen. Ich erläutere im Folgenden, welche Praline welche Vorgabe erfüllt und ich begründe, warum sie zu meinem Thema passen:

Für die Himbeere-Chili-Pralinen…

… Die Chili-Himbeer-Pralinensorte ist die Formpralinensorte. Sie hat eine abstrakte Form die entfernt an Blumen erinnert. Die Hohlkörperform wird vor dem Gießen der Hohlkörper mit roter Kakaobutter geschminkt, sodass die Erinnerung an Blumen etwas hervorgehoben wird. Die Füllung der Praline spiegelt farblich zum Teil das Rot von außen wider, da sie zur Hälfte mit Himbeergelee gefüllt ist. Diese Beere passt saisonal gut zu der Prüfung und spiegelt geschmacklich Sommer wider. Außerdem ist die Praline mit einer Chiliganache gefüllt, was geschmacklich gut zu der Himbeere passt.

Für die Kaffee-Ingwer-Pralinen…

… Die zweite Pralinensorte sind die Ganachepralinen. Sie sind gefüllt mit einer Kaffeeganache mit geriebenem Ingwer. Es sind Schnittpralinen überzogen mit dunkler Kuvertüre und dekortiert mit einer Mokkabohne. 

Oft trinkt man Kaffee beim Picknicken, den man oft in Thermoskannen mitbringt. Daher passen diese Pralinen zu meinem Thema ‚Picknickzeit‘.

Für die Orangen-Marzipan-Pralinen…

… Die dritte Pralinensorte ist wie die vorherige auch schon eine Schnittpraline. Die Füllung ist ein Orangenmarzipan und sie wird überzogen mit einer dunklen Kuvertüre.

Von Orangen wird im Sommer vor allem der Saft gerne getrunken und das auch bei einem Picknick. 

Die Rezepte für meine Pralinen findest du hier:

Meine Teegebäcksorten

So und weiter geht es mit den Teegebäcksorten. Auch hier musste ich drei Vorgaben erfüllen und zwar muss eines glasiert sein, eines muss mit Kuvertüre überzogen sein und eines muss aufdressiert sein. Ich habe mich daher für folgende Sorten entschieden:

  • Glasierte Eichenblätter
  • Bärentatzen
  • Nektarinentarts

So zu aller erst möchte ich auf mein letztes Erzeugnis eingehen – die Nektarinentarts. Denn eigentlich bin ich hier am Thema vorbei geschossen, da das gar kein Teegebäck ist. Ein Teegebäck soll eigentlich mehrere Wochen haltbar sein und das sind meine Parts auf Grund der Nektarinen nicht. Man würde dieses Erzeugnis eher als süße Tours bezeichnen. Aber im Stress der Prüfung habe ich daran gar keinen Gedanken verschwendet und es wurde mir erst bei der Notenbesprechung bewusst. Aber es hat mir zum Glück bzgl. meiner Note nicht das Genick gebrochen. Trotz allem sind die Tarts sehr lecker, kommen gut an und passen gut zu meinem Thema. Die Begründung dazu sieht wie folgt aus:

Ein guter Grund für diese Tarts ist, dass Nektarinen ihre Saison unter anderem im Juni haben – dem Monat meiner Prüfung. Außerdem hat das Gebäck eine sommerliche Frische durch die Frucht, die gut zu einem Picknick passt und die Tarts bieten auch optisch einen Hingucker bei jedem Picknick.

Die Tarts werden aus Mürbeteighergestellt und haben einen Durchmesser von 5 cm. Sie werden mit einer Marzipanfüllung gefüllt, mit Aprikosenscheiben belegt und gebacken. Anschließend werden sie aprikotiert. Sie müssen keine Voraussetzungen, der oben genannten, mehr erfüllen, da ich dies schon mit den beiden anderen Teegebäcksorten ermöglichen konnte.

So nun sollen die anderen beiden Teegebäcke natürlich auch noch Erwähnung finden. Die glasierte Eichenblätter erfüllen natürlich die Vorgabe eines glasierten Teegebäcks. Sie werden mit Rhabarberkonfitüre gefüllt, da auch Rhabarber im Juni Saison hat. Für ein Blatt als Form habe ich mich aus folgendem Grund entschieden:

Ich möchte eine Atmosphären von einem lauen Sommerwind, der durch das Blattwerk der Bäume streicht, vermitteln.

Die Bärentatzen erfüllen die anderen beiden Vorgaben. Es ist ein aufdressiertes Teegebäck, das mit Kuvertüre überzogen wird. Außerdem fülle ich es mit Nougat.Ich habe mich für dieses Teegebäck entschieden, da es diese beiden Vorgaben erfüllt und daher kommt es, dass meine Begründung etwas aus den Fingern gezogen ist:

Wenn man einmal darüber nachdenkt, passen Teegebäcke allgemein gut zu Picknicken. Man isst sie gerne zu Kaffee, den man oft in Thermoskannen zu Picknicken mitbringt. Außerdem sind sie klein und man kann sie wunderbar so aus der Hand essen. Daher passt auch dieses Teegebäck gut zu meinem Thema.

Die Rezepte dazu findest du hier:

So und zu guter Letzt musste ich noch eine Erzeugnis aus einer Masse und eines aus einem Teig herstellen.

Teig und Masse

Beides wurde uns vorgegeben. Bei der Masse soll es eine Brandmasse sein, aus der wir Windbeutel herstellen sollten. Diese sollten pikant gefüllt werden. Ich habe mich das für eine Käsebuttercreme mit Petersilie entschieden. Bei dem Teig wurde uns vorgeben eine Eierschecke herzustellen. Für beides brauchten wir keine großen Begründungen oder ähnliches, da es ja vorgegeben wurde. Also sind hier gleich die Rezepte:

So jetzt weißt du eine ganze Menge über meine Prüfung und kennst meine Rezepte dazu. Wir mussten für die praktische Prüfung eine Projektmappe erstellen. In dieser steht zum einen all das, was ich oben schon so erläutert habe und noch vieles mehr. Dazu gehört unter anderem meine Zeitplanung und meine Materialliste. Diese möchte ich hier natürlich nicht vorenthalten. Daher findest du die hier:

Wenn ich demnächst die Muse dazu habe, werde ich wahrscheinlich noch einen Beitrag mit einem ausführlichen Fazit zu meiner Prüfung schreiben.

Meine Gesellenprüfung – Teil 2

In meinem ersten Beitrag zu meiner praktischen Gesellenprüfung (Du findest ihn hier: Meine Gesellenprüfung – Teil 1) habe ich bereits geschildert, was ich allgemein bei meiner praktischen Gesellenprüfung beachten muss und bin auch schon darauf eingegangen, wie ich mir zu dem Zeitpunkt mein Gesellenstück – die Formtorte – vorstelle. Seit diesem Beitrag sind jetzt über 2 Monate vergangen und meine Ideen und Vorstellungen zu der Torte haben sich etwas verändert.

Mein Gesellenstück soll nach wie vor ein Picknickkorb werden, äußerlich hat sich da also nichts weiter getan, aber das Innere soll meiner Meinung nach doch etwas anders aussehen. Meine erste Idee dazu war, ein heller normaler Biskuit in drei Böden geschnitten und getränkt mit Sekt und gefüllt mit einer Erdbeerbuttercreme und einer Nougatbuttercreme.

In der Zwischenzeit hat sich diese Idee etwas weiter entwickelt. Ich habe jetzt die Vorstellung, dass meine Torte geschmacklich eine gewisse Vorstellung vermitteln soll. Diese sieht wie folgt aus:

Man sitzt gemütlich am späten Nachmittag oder frühen Abend an einem schönen Sommertag auf einer grünen Wiese auf einer Picknickdecke mit Freunden. Man hält in der einen Hand ein Glas Weißwein mit einem Minzblatt darin und in der anderen eine frische Erdbeeren mit einem Schokoüberzug. Diese Dinge genießt man gemeinsam und lacht mit seinen Freunden. In meiner Torte möchte ich diese Vorstellung wie folgt umsetzten:

Ich backe äußerst schokoladige Wiener Böden – als 3 oder 4 einzelne Böden. Diese werden mit einer dezenten Minztränke mit etwas Rum getränkt und mit einer Weißweinbuttercreme und einer Erdbeereinlage gefüllt. Eingestrichen und ausgarniert soll das Ganze dann mit einer Schokobuttercreme.

Einer meiner letzten Schritte in Vorbereitung dazu, bestand darin die genaue Tränke zu ermitteln, denn die Minze stand nicht von Anfang an fest, s0ndern war das letzte Element, was ich hinzu gefügt habe. Sie hat konkurriert mit Kokos, Rhabarber, Waldmeister und Zitrone. Zum ermitteln des Gewinners habe ich kleine Törtchen hergestellt, die ich dann alle unterschiedlich getränkt habe. Das sah dann so aus:

Mein nächster Schritt besteht dann darin, die endgültige Rezeptur an einer kleinen Torte mit ca. 20 cm Durchmesser auszuprobieren. Sobald ich das erledigt habe, stelle ich hier auch gerne mein Rezept ein.

Zuletzt habe ich das Ausdekorieren meiner Torte geübt und ausprobiert. Dazu habe ich einen Styropordummie und ich habe als Buttercremeersatz Margarine aufgeschlagen. Außerdem habe ich aus Modelliermarzipan grob meine Picknickkorbfüllung geformt. Das sah dann wie folgt aus:

Meine Picknickkorbfüllung soll etwas den Rest meiner Prüfung wiederspiegeln. Daher habe ich mich zum Einen für eine Orange entschieden, von der man den oberen Teil hervorschauen sieht. Eine Orange daher, da ich Orangenmarzipanpralinen machen möchte. Zum anderen sollen auch Trauben und ein Stück Käse in meinem Korb sein – den Käse, weil ich in meinem Korb nicht nur süße Dinge haben möchte und ich außerdem in meiner Prüfung Windbeutel herstellen muss, die ich pikant füllen soll und dafür habe ich mich für eine Käsebuttercreme entschieden. Die Trauben erfüllen ihren Zweck natürlich allein schon, weil sie gut zum Käse passen und zum anderen spiegeln sie auch etwas den Weißwein in der Torte wieder. Außerdem möchte ich noch eine weiße Papiertürte aus Fondant gefüllt mit frischen Himbeeren und Erdbeeren in meinem Korb platzieren. Die Erdbeeren kommen ja in meiner Torte vor und die Himbeeren verwende ich für meine Himbeere-Chili-Pralinen. Zu guter Letzt soll eine kleine Lücke, die dann noch bleibt mit einem Flaschenhals einer Weinflasche gefüllt werden. Man soll nur den schwarzen Deckel herausluken sehen.

So das ist der aktuelle Stand zu meinem Gesellenstück – jetzt noch etwas mehr als einen Monat vor der Prüfung. Meine praktische Prüfung ist am 04. und 05. Juni. Auf Grund der immer weniger verbleibenden Zeit wird das wohl auch mein endgültiger Plan bleiben.

Meine Gesellenprüfung – Teil 1

Am Ende einer jeden Ausbildung muss jeder Lehrling eine Gesellenprüfung ablegen – seine Abschlussprüfung. Diese besteht sowohl aus einer theoretischen als auch einer praktischen Prüfung. Diese Prüfungen sehen natürlich von Handwerk zu Handwerk sehr anders aus. Sogar im selben Handwerk können sich diese Abschlussprüfungen von Bundesland zu Bundesland unterscheiden. Ich kann natürlich nur für das Konditorhandwerk sprechen.

In Hessen geht die praktische Gesellenprüfung im Konditorhandwerk 12 Stunden – 6 Stunden am 1. Tag und 6 Stunden am 2. Tag. In dieser Zeit muss ich 3 Sorten Pralinen herstellen (Insgesamt 60 Stk.), 3 Sorten Teegebäck (Insgesamt 60 Stk.), ein Gebäck oder einen Kuchen mit einem Teig und einen mit einer Masse und außerdem den wichtigsten Teil: Eine Formtorte – Mein Gesellenstück. Genau darum – um mein Gesellenstück – soll es in diesem Beitrag gehen, genauso wie um die Ideenfindung für meine praktische Gesellenprüfung.

Das Thema der diesjährigen Abschlussprüfungen lautet: Impressionen in Form und Farbe. Wir kennen dieses Thema bereits seit Juli 2019. Mein erster Schritt, mich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, war Synonyme für Impressionen zu googeln. Google liefert dafür folgende Ergebnisse:

EindruckEmpfindungSinneseindruck(Sinnes-)Wahrnehmung

Auf Grund dieser Ergebnisse schwebte mir als erste Interpretation des gegebenen Themas eine Idee von “Lebensmitteln” durch den Kopf. Da Essen viele unserer Sinne anspricht und außerdem oft auch mit verschiedenen Empfindungen zusammenspielt. So jetzt ist als Thema “Lebensmittel” doch etwas langweilig, daher sponn sich mein Gedanke weiter und es wurde am Ende “Picknick” – Meine Gesellenprüfung wird also nach momentanen Stand unter dem Thema “Picknick” laufen. Wie ich finde passt dieses Thema sogar nicht nur genauso gut, sondern noch besser als einfach nur “Lebensmittel”, da ein Picknick ja oft mit Freunden und Familie statt findet – also in Gesellschaft – und außerdem in der Natur, was unsere Sinne, Empfindungen und Eindrücke nur noch mehr befeuert. Um nun nochmal die Kurve zum ursprünglichen Prüfungsthema zu kratzen: Man hat bei einem Picknick in der Natur auch viele strahlende Farben von Blumen und Pflanzen bis hin zu den verschiedenen Gerichten, die man mitbringt. Außerdem bieten natürlich schon die Lebensmittel verschiedenste Formen, sowie das auch die Natur es tut.

Auf Grund dieses Themas meiner Gesellenprüfung soll mein Gesellenstück ein Picknickkorb werden. Diese Formtorte muss als Vorgabe die Flächengröße von zwei 26er Torten haben. Daher habe ich mich für meinen Picknickkorb von einer Größe von 27 x 40 cm entschieden. Die Höhe soll ca. einer normalen Tortehöhe entsprechen. Auf Grund dessen denke ich momentan ca. an eine Höhe von 10 cm für meine Torte.

Ich habe aktuell auch schon eine erste Idee für das Innere der Torte und zwar: Einen normalen hellen Biskuit mit einer Sekttränke und als Füllung eine deutsche Erdbeerbuttercreme und eine französische Nougatbuttercreme. Die Nougatbuttercreme möchte ich auch für Außen zum Aufdressieren des Korbmusters verwenden. Ausdekoriert werden, soll die Torte wahrscheinlich mit Marzipandekoration – darunter auch der Korbgriff – und mit frischen Früchten; ungefähr so, wie auf folgendem Bild:

So in diesem Beitrag ging es nun um den wichtigsten Teil meiner Prüfung: Die Formtorte. Im Nächsten Beitrag “Meine Gesellenprüfung – Teil 2” soll es dann, vermutlich um den Rest meiner praktischen Prüfung gehen.

Seit ich diesen Beitrag am 02. Februar veröffentlicht und geschrieben habe, ist nun einige Zeit ins Land gegangen und meine Prüfung rückt näher und näher. Daher wird mein Beitrag “Meine Gesellenprüfung – Teil 2” wohl doch von dem endgültigen Plan meines Gesellenstücks handeln.